2015

Borussia Dortmund hat die Triple-Pläne des FC Bayern durchkreuzt und Trainer Jürgen Klopp die Chance auf den Pokalsieg zum Abschied erhalten. In einem eigentlich schon verlorenen Halbfinale feierte der BVB einen 2:0-Sieg nach Elfmeterschießen, weil die Münchner Philipp Lahm, Xabi Alonso, Mario Götze und Manuel Neuer allesamt verschossen.  Unglaublich!!! Das hat noch nie gesehen. Pierre-Emerick Aubameyang hatte die Gäste vor 75.000 Zuschauern zuvor mit 1:1 in der 75. Minute in die Verlängerung gerettet, nachdem der frühere Dortmunder Robert Lewandowski (29.) den lange klar überlegenen Cupverteidiger in Führung gebracht hatte.



Der BVB erreichte zum insgesamt siebten Mal das Pokal-Endspiel und peilt am 30. Mai in Berlin seinen vierten Cupsieg an. Gegner dort ist VfL Wolfsburg.


Ihren Jubiläums-Meistertitel hatten die Bayern nicht groß gefeiert, mit dem Duell gegen Dortmund begann für die Münchner die wirklich entscheidende Phase der Jagd auf den Dreifach-Triumph.


Vorher hat Coach Klopp gesagt:


Auf «Krawall gebürstet» wollte er mit dem BVB den alten Rivalen ärgern, der scheidende Trainer hatte deshalb auch den von den Bayern-Bossen angebotenen Blumenstrauß abgelehnt. Er hat richtig entscheiden getroffen.


Zwar wählte Klopp eine mutige Aufstellung mit den Startelf- Rückkehrern Marco Reus und Ilkay Gündogan, doch von Beginn an kontrollierten die Hausherren die Partie. Der Titelverteidiger war über weite Strecken präsenter, entschlossener in den Zweikämpfen und sicherer im Spielaufbau.


Nach dem Shinji Kagawas ungenaues Zuspiel beim Konter erahnte Medhi Benatia, der lange Pass des Verteidigers fand die BVB-Defensive entblößt. Lewandowski startete durch, hob den Ball zunächst über Gäste-Torwart Mitch Langerak an den Pfosten, ehe er frech aus spitzem Winkel den Nachschuss zum 1:0 versenkte.


Zu Beginn der zweiten Hälfte hätten die Bayern schon alles klar machen können. Zweimal rettete Langerak die Dortmunder mit tollen Paraden gegen Thomas Müller (48.) und Thiago (57.). In der 55. Minute traf Lewandowski die Latte, ehe Referee Peter Gagelmann beim Nachsetzen von Müller ein Handspiel von Marcel Schmelzer übersah.



Die Strafe für die Münchner Nachlässigkeiten vor dem Tor folgte völlig unverhofft. Als die Bayern-Abwehr einmal schlecht sortiert war, fand der eingewechselte Henrikh Mkhitaryan den am hinteren Pfosten lauernden Aubameyang. Dessen Direktabnahme konnte der zuvor gar nicht geprüfte Manuel Neuer erst hinter der Torlinie abwehren.


Anders als beim Pokalfinale der Vorsaison, als ein Kopfball-Treffer von Mats Hummels nicht anerkannt worden war, entschied das Schiedsrichtergespann diesmal zurecht auf Tor - 1:1.



Plötzlich kippte das Spiel. Bei Schüssen von Mkhitaryan und aufdrehenden Reus musste Neuer in höchster Not retten. Die in den vergangenen Wochen personell dezimierten Münchner schienen nun platt.


Und dann humpelte auch noch der in der 69. Minute unter großem Jubel eingewechselte Robben, der sich fünf Wochen nach seinem Bauchmuskelriss zurückmeldete, angeschlagen wieder vom Feld (84.).


Mit Mühe wankten die Bayern in die Verlängerung. Guardiola versuchte, sein Team wieder aufzurichten. Bastian Schweinsteiger hatte per Kopf zwei dicke Chancen zum Siegtor (102./114.), bei Langeraks Einsatz gegen Lewandowski hätte es erneut Strafstoß geben müssen (116.). Aber auch Kampls Platzverweis nach wiederholtem Foulspiel half den Münchnern nicht mehr, im Elfmeterschießen triumphierte die Borussia.



Pep Guardiola:

Wir haben alles getan, damit bin ich sehr zufrieden. Wir haben das System gewechselt, hatten dann kurz einige Probleme. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft und gratuliere dem BVB. Beim Elfmeterschießen waren wir ein bisschen müde


Jürgen Klopp:

Das war ein Höllenspiel. Beide Mannschaften haben alles gegeben. Bayern war in der ersten Halbzeit sicherlich überlegen, aber wir haben uns den Ausgleich in der zweiten Halbzeit mehr als verdient. Es sollte heute sein! Jetzt sind wir weiter und fertig.

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